- 05.10.2024
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Von 2021 bis 2022 organisierte das Umweltamt der Stadt Graz zusammen mit der Holding Graz sowie dem Grazer Einkaufszentrum Citypark ein Pilotprojekt zur Intensivierung der getrennten Abfallsammlung im Citypark. Ziel waren die Verbesserung der Inputmengen und -qualität der getrennten Sammlung, die Umsetzung einer besseren Abfalltrennung im Besucherbereich sowie eine Bewusstseinsbildung und Öffentlichkeitsarbeit bei Kund:innen und Mitarbeiter:innen.
Vorab wurde die Abfallmenge und -qualität analysiert um in weiterer Folge Maßnahmen zur Verbesserung der Sammelmenge und Trennqualität (Logistik, Bewusstseinsbildung, Öffentlichkeitsarbeit) entwickeln und umsetzen zu können. Teil der Umsetzung waren Begehungen im Citypark zur Analyse und Bestandsaufnahme der Situation vor Ort, Gestaltung von Aufklebern und Entwurf neuer Trennsysteme, Behälteranordnung und Beklebung im Innenbereich, Aufstellung neuer Trennsysteme sowie die Durchführung eines Aktionstages im November 2022 zur richtigen Abfalltrennung. Dieser wurde begleitet von diverser Öffentlichkeitsarbeit wie Gewinnspielen, Plakaten oder Digiscreens im Citypark. Im Anschluss wurde außerdem noch eine Analyse der Abfallmenge und -qualtität nach Umsetzung der Maßnahmen durchgeführt.
In Studierendenheimen kommen junge Menschen aus verschiedenen Teilen Österreichs und anderen Staaten, oft nur für sehr begrenzte Zeit, zusammen. Da kann es herausfordernd sein, auch in puncto Abfalltrennung alle Informationen weiterzugeben und gutes Trennverhalten im Alltag zu bewirken.
Im Rahmen eines Projekts in Kooperation mit WIST Steiermark und ÖWG Wohnbau setzte das Umweltamt im Jahr 2022 ein Projekt in einem ausgewählten Studierendenheim um, bei dem einerseits die Infrastruktur in den Wohnbereichen verbessert wurde, andererseits der Müllraum benutzer:innenfreundlich umgestaltet wurde. Es wurden neue Trennsysteme für die Gemeinschaftsbereiche angeschafft, Infopakete verteilt und Bodenmarkierungen sowie eine anschauliche Beschilderung im Müllraum angebracht. Vertreter:innen der Bewohner:innen wurden im Rahmen eines Workshops aktiv eingebunden und ihre Anliegen berücksichtigt.
Das Projekt zeigte Erfolg: Musste zu Beginn des Jahres das Restmüllvolumen aufgrund des mangelhaften Trennverhaltens noch aufgestockt werden, konnte nach einigen Monaten die zusätzliche Restmülltonne wieder abgezogen werden.
In großen Wohnhäusern sorgen Anonymität und häufige Wohnungswechsel teilweise für Probleme bei der Abfalltrennung. Hier setzt das Wohnsiedlungsprojekt an: mit gezielter Verteilung von Informationsmaterialien und Plakaten, sowohl am Schwarzen Brett als auch direkt im Müllraum. Teil des Infopakets ist immer ein Bioabfallsackerl aus Papier, denn gerade beim Thema Bioabfall besteht großer Aufklärungsbedarf.
Deshalb führte das Umweltamt in Kooperation mit der Holding Graz im Jahr 2023 zwei Schwerpunktprojekte zum Thema Bioabfall durch:
Im Bereich Waagner-Biro-Straße/Starhemberggasse verteilten die Abfallberaterinnen des Umweltamts in ausgewählten Liegenschaften Infopakete und Gutscheine für „Mülli"-Behälter für die Bioabfallsammlung Zuhause. Diese konnten in einem begrenzten Zeitraum im Stadtteilmanagement vor Ort des StadtLABORs eingelöst werden. Vor und nach dem Projektzeitraum analysierte das Ingenieurbüro Wellacher den im betreffenden Straßenzug angefallenen Bioabfall auf Störstoffe, wie etwa (Bio-)Plastiksackerl.
Ein ähnliches Projekt wurde auch in der Kasernstraße durchgeführt: Dort wurden jedoch nicht mit Gutscheinen gearbeitet, sondern die „Mülli"-Kübel wurden direkt vor die Wohnungstüren gestellt.
Das Umweltamt der Stadt Graz startete in Kooperation mit Holding Graz Abfallwirtschaft und Münzer Bioindustrie GmbH ein Pilotprojekt. Seit März 2021 besteht in drei Grazer Wohnsiedlungen das kostenlose Angebot, angefallene Altspeisefette und -öle auf kurzem Weg direkt im unmittelbaren Wohnungsumfeld entsorgen zu können. Im Zuge des Pilotprojekts wurden spezielle Behälter bei den Sammelstellen bzw. Müllräumen aufgestellt und Bewohner:Innen über die richtige Sammlung von Altspeisefette und -öle informiert. Den Bewohner:Innen steht damit ein zusätzliches Angebot zur Abfalltrennung zur Verfügung und die Sammelmenge soll damit erhöht sowie die unsachgemäße Entsorgung über den Ausguss und das WC reduziert bzw. verhindert werden. Die Laufzeit des Projektes erstreckte sich über ein halbes Jahr.
Gemeinsam mit dem StadtLABOR rief das Umweltamt der Stadt Graz bereits mehrmals zur „Viertelmeisterschaft" auf: Bewohner:innen eines Stadtviertels konnten durch die Teilnahme an Workshops und durch Abfall-Sammelaktionen Punkte erspielen und so Preise für sich selbst bzw. für das Stadtviertel gewinnen. Die Viertelmeisterschaft wurde 2017 im Andräviertel und 2018 sowie 2019 im Brauquartier durchgeführt.